Unser heutiges Gericht ist verbunden mit einer langen Geschichte. Früher suchte man auf den Bergbauernhöfen Südtirols nach einer Alternative zum Weizen – Buchweizen gedeiht in den Bergen besser als Weizen, so entschied man sich für diese überaus gesunde Lösung. Und weil es Knödel in allen erdenklichen Varianten und Variationen gibt, kam man schließlich zu den Buchweizenknödeln – Bei uns hier im schönen Südtirol besser bekannt als „Schwarzplentene Knödl“. Woher kommt der Begriff? Buchweizenmehl ist dunkler als normales Mehl, und so nannte man es „polenta nera“ zu Deutsch „schwarze Polenta“. Und Polenta heißt bei uns eben „Plente“. Schwarzer „Plente“ zu Knödeln verarbeitet lässt also nur eine Namensgebung zu: Die Schwarzplentenen Knödel. Jetzt aber genug von der Geschichte… und ab zum Kochen.
Zutatenliste:
- 125 g Knödelbrot (alternativ trockenes Weißbrot in kleine Würfel schneiden)
- 125 g Buchweizenmehl
- 2 Eier
- 100 ml Milch
- 60 g Lauch
- 1 Knoblauchzehe
- 3 Esslöffel Schnittlauch
- 105 g Butter
- Salz
- 60 g Graukäse
- 2 Radieschen
Die Mengenangabe hier ergibt 4 Knödel (Als Vorspeise für 4 Personen oder als Hauptspeise für 2 Personen geeignet)
Zubereitung:
Zunächst schneiden wir den Lauch einmal längs in der Mitte durch, danach in feine Scheiben. Auch der Schnittlauch wird geschnitten(der aus dem eigenen Garten, ansonsten bitte frischen aus dem Supermarkt, nur nicht getrocknet). Den Knoblauch hacken wir fein (alternativ geht auch die Knoblauchpresse). Dann erhitzen wir 25 Gramm Butter in einer Pfanne. In der Zwischenzeit gibt man das Knödelbrot in eine ausreichend große Schüssel. Lauch und Knoblauch kommen in die inzwischen heiße, geschmolzene Butter. Das lassen wir dann ca. 3 Minuten bei mittlerer Hitze dünsten, goldgelb soll es werden – braun bitte nicht. Diese Zeit nützen wir um die Milch zu erwärmen. Sobald alles vorbereitet ist kommt zuerst das Buchweizenmehl und 1/4 Teelöffel Salz, sowie der Schnittlauch, der Lauch und der Knoblauch zum Knödelbrot dazu. Nun kann man ruhig schon ein mal mit den Händen durchmischen, so verteilen sich die Zutaten besser untereinander. Das macht man übrigens bei allen Knödeln so – zuerst die trockenen Zutaten, dann die nassen. Ist alles einmal unter gemischt, geben wir noch die Milch sowie die Eier dazu. Und jetzt heißt es kneten, mit beiden Händen, bis ein gleichmäßiger, nicht zu nasser, Knödelteig entsteht. Der Teig darf dann für eine halbe Stunde in den Kühlschrank, damit er ordentlich durchzieht. Kurz bevor wir ihn aus dem Kühlschrank holen, setzen wir einen Topf mit Salzwasser auf. Nun formen wir aus dem Knödelteig mit den Händen 4 gleich große Knödel. (Kleiner Pro-Tipp: Hände nass machen, dann geht das Rollen leichter und die Masse klebt nicht an den Fingern und Handinnenflächen). Die Knödel kommen ins kochende Wasser und werden für 15 Minuten gegart. Achtung: Hitze runter drehen, bis das Wasser nur mehr siedet. 5 Minuten vor Ende der Garzeit geben wir 80 Gramm Butter in eine Pfanne und erhitzen sie so lange, bis die Butter schön flockt und leicht braun wird. Diese Zeit nutzen wir noch um die Radieschen sowie den Graukäse in Würfelchen zu schneiden. Die Knödel nehmen wir nun mit einer Schaumkelle aus dem Wasser und geben sie auf die Teller. Nun kommt die Butter darüber, den geriebenen Graukäse, den Schnittlauch und die Radieschen streuen wir darüber. Wer mag kann sich dazu auch einen leckeren Krautsalat zubereiten – oder eine weitere Alternative, die Knödel als Einlage in einer Fleischbrühe essen, dann einfach Graukäse und Radieschen weglassen.
Mahlzeit und gutes Kochen!
(inspiriert von suedtirol-kompakt.com